Herzlich willkommen!! 
Ich bin Ines Berkenkopf, pädagogische Leitung der Einrichtung. Als Mutter eines sogenannten LRS- Kindes, kenne ich die Sorgen und Unsicherheiten der Eltern und betroffenen Kinder. Der langjährige Wunsch nach einer beruflichen Veränderung und die Sorgen als Mutter, veranlassten mich 2015 dazu, meine "sichere" Anstellung als Erzieherin im Familienzentrum Hallenberg zu kündigen und mich auf neue, unbekannte Pfade zu wagen. So begann ich die Ausbildung zur LegasthenieTrainerin. Nebenbei durfte ich als Tagesmutter tolle kleine und große Leute kennen lernen. Seit 2017 habe ich der "Kinderbetreuung" nun endgültig den Rücken gekehrt und arbeite ausschließlich mit Kindern und Jugendlichen die eine Lese- Rechtschreibproblematik aufweisen, sowie mit Grundschülern, die Unterstützung beim Erlernen des Rechnens benötigen. Im Dezember 2019 schloss ich die Ausbildung zur DyskalkuieTrainerin ab. 

Im Rahmen der Eingliederungshilfe auf Lerntherapie nach Paragraph 35a SGB kooperiere ich mit der Jugendhilfe der Landkreise HSK und Waldeck Frankenberg.

 Ich bin sehr dankbar, diesen Weg gewählt zu haben und
freue mich auf Sie und ihr Kind!

Hier finden Sie Hilfe, Antworten und Unterstützung!

Was bedeutet Legasthenie/Dyskalkulie oder Lese- Rechtschreibschwäche/  Rechenschwäche (LRS/RS)
 

Ein legasthener Mensch, bei guter, durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr. Seine Aufmerksamkeit lässt nach, wenn er auf Symbole wie Buchstaben oder Zahlen trifft, da er diese anders empfindet als nicht legasthene Menschen. Hierdurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Schreibens, Lesens und/oder Rechnens.                                                            (Dr. Astrid Kopp- Duller) 


Eine LRS oder RS (Lese-Rechtschreib- oder Rechenschwäche) wird durch verschiedene psychische und physische Ereignisse im Leben eines Kindes hervorgerufen (Lehrer- oder Schulwechsel, krankheitsbedingtes Fehlen in der Schule, Scheidung, Todesfall, Seh- oder Hörprobleme, die falsche oder nicht ausreichende Förderung, auch schon im Kindergartenalter...).
Eine LRS/RS kann jedes Kind treffen. Sie ist eine erworbene, meist vorübergehende Problematik und selten intelligenzabhängig. Bei LRS/RS Kindern reicht meist ein Training an den Fehlern (Symptomtraining), um eine Verbesserung zu erreichen. Natürlich müssen die Ursachen, die zur LRS/RS geführt haben, aufgearbeitet und möglichst beseitigt sein.

Im Gegensatz dazu ist die Legasthenie anlagebedingt und ein Leben lang vorhanden. Man kann sie, genau wie die Dyskalkulie, nicht "heilen", sondern nur Strategien trainieren, um besser damit umgehen zu lernen. Sie äußert sich durch zeitweise Unaufmerksamkeit beim Lesen, Schreiben und/oder Rechnen und durch Fehler, die durch eine differenzierte Wahrnehmung entstehen. Durch ein regelmäßiges spezifisches Training  lernt das Kind, die Aufmerksamkeit zu fokussieren, die Wahrnehmung wird geschärft und somit nehmen auch die Wahrnehmungsfehler, in Form von Rechtschreibfehlern, nach entsprechender Zeit deutlich ab.

Folgende Symptome können auf eine Legasthenie deuten:                                                   
Vertauschung der Reihenfolge, Auslassung oder Hinzufügung von Buchstaben
Verwechseln ähnlicher Buchstaben
Verwechseln von harten und weichen Konsonanten
Dehnung und Schärfung werden nicht erkannt
Auslassen von i-Punkten, ä-Strichen usw
Gleiche Wörter werden unterschiedlich falsch geschrieben
Schlecht leserliches Schriftbild
Uneinheitliche Größe der Buchstaben
Schreiben über oder unter der Zeile
Platz reicht am Zeilenende oft nicht aus
Verkrampfte Schreibhaltung

Schwierigkeiten beim Erlernen der Buchstaben
Schwierigkeiten beim Zusammenlauten
Stockendes, langsames Lesetempo
Verlieren der Zeile
Erfinden von Wörtern
Auslassen, Hinzufügen und Verwechseln von Buchstaben
Stark beeinträchtigtes Sinnverständnis
                       

Eine Dyskalkulie entsteht durch die differenzierte Wahrnehmung der Zahlen. Ihre Ursache ist noch weitgehend nicht erforscht, da man sich mit der Problematik erst seit wenigen Jahren beschäftigt. Man nimmt aber an, dass sie genau wie die Legasthenie, biogenetisch bedingt ist.

Im engeren Sinne versteht man darunter ein mangelhaftes oder grundlegend verkehrtes Verständnis von Mengen und Größen, von Zahlen und mathematischen Operationen.

Um von einer Dyskalkulie zu sprechen, müssen drei Problembereiche beobachtet werden. Es kommt zu permanenten Aufmerksamkeitsschwankungen, wenn das Kind mit Zahlen in Berührung kommt. Sinneswahrnehmungen in den verschiedenen Funktionsbereichen (Optik, Akustik, Raumorientierung) finden differenziert statt. Bestimmte Fehlertypologien, wie Zahlenverwechslungen, Schwierigkeiten beim Erkennen von Zahlensymbolen, kein Verständnis für Zahlenräume, Mengen, Größen, Formen... treten verstärkt auf.

Charakteristisch für eine Dyskalkulie sind auch folgende Symptome:
Das Kind klammert sich an vorgestellte oder plastische Zählhilfen
Es tritt eine schnelle Erschöpfung bei der Bewältigung mathematischer Aufgaben ein
Unverhältnismäßig viel Zeit wird für die Aufgaben benötigt. 
Abweichungen in der Aufgabenstellung führen zu Irritationen und Fehlern
Auch bei intensivem Üben wird keine Verbesserung erreicht
Oft wird nur stur auswendig gelernt
Größenangaben bei Sachaufgaben werden wahllos verknüpft, es fehlt das Verständnis.
Widersprüchliche Ergebnisse und offensichtliche Fehler werden nicht erkannt
Es ist zu beobachten, dass bei diesen Kindern ein Fundament für das mathematische Verständnis nicht oder nur verschwommen vorhanden ist

Dabei sind die betroffenen Kinder meist normal bis überdurchschnittlich begabt. Für sie ist es wichtig, dass Rechenoperationen bildlich und nicht abstrakt dargestellt werden, aber zum Begriff der Menge muss der Begriff des Symbols, d.h. der Zahl hinzugefügt werden.

Quelle: Dr. Astrid Kopp- Duller